Premdharmas neue Bilder

OshoTimes 10/2012

So, was schreib ich denn jetzt, wo ich doch so gerne male? Ja, das stimmt, ich male gerne.
Das war nicht immer so.
Als es darum ging, welchen Beruf ich einmal ausüben möchte, hatte ich im Sinn, dass es doch schön wäre, ein Maler zu sein, dann könnte ich zu jeder Zeit, auch nachts, wenn mich denn dann die Muse küsst, aufstehen, ein Bild malen, davon leben und so fort. Allerdings hatte ich dann den Einwand, dass ich doch nicht zeichnen kann, das auch niemals würde lernen können, und so wurde ich eben nicht Maler, sondern Schauspieler, was ich auch sehr gerne gemacht habe.
Später, in den wilden 68ern, habe ich dann die Schauspielerei an den Nagel gehängt, da ich nicht mehr der Clown für die Bürgerlichen sein wollte. So bin ich also von den Brettern, die die Welt bedeuten, wie es so schön heißt, hart auf den Brettern hinter dem Tresen der Gastronomie gelandet und konnte, da ich mehr Zeit hatte, anfangen zu malen, was ich seitdem mache.
Auch da gab es viele Phasen – zum Beispiel Experimente mit verschiedenen Substanzen, eingenommen, um die Kreativität zu finden und zu steigern, bis ich endlich zu Osho kam und in Poona gesehen habe, dass es eine ganz andere Art gibt ein Bild zu finden, als die, die ich davor kannte.
Heute ist es so, dass ich meistens keinen Plan habe, was ich malen werde, sondern erst mal mit Farben, Linien, Formen rumspiele und irgendwann vielleicht schemenhaft Figuren, Formen, Gestalten sehe, die ich dann aus dem Untergrund, aus dem sie aufgetaucht sind, herausarbeite. Es ist so ähnlich wie auf einer Wiese zu liegen, den ziehenden Wolken und ihren sich ständig verändernden Formen und Figuren zu folgen.
Seit einigen Monaten nenne ich ein iPad mein eigen und habe angefangen, damit zu malen. Der Malprozess unterscheidet sich für mich nicht von dem, wie ich bisher gemalt habe, nämlich mit Pinsel und Farbe. Ich male mit einem Stift auf einer relativ kleinen Fläche, es gibt eigens dafür gemachte Malprogramme und alles ist einstellbar, von Größe und Art des Pinsels bis zur Menge des Farbauftrags, es ist ein Leichtes, Farben aus einem großen Farbspektrum auszuwählen und vieles anderes mehr ist damit machbar.
Es ist so einfach, wenn man sich erst mal in die Technik "eingefuchst" hat. Kein Wasser, kein Öl, saubere Hände, die Aufbewahrung der Bilder ist auch kein Problem, bloß ein paar Einsen und Nullen auf der Festplatte, was mir sehr entgegenkommt, da ich mich im Laufe meines Malerlebens schon öfter zugemalt habe, das heißt, die Wohnung war voll mit Bildern und ich musste immer schauen, wo ich sie denn unterbringen konnte, da es nicht so war, dass sie mir, noch nicht getrocknet, aus den Händen gerissen wurden.

"Das Leben an sich hat keine Bedeutung. Bedeutung gewinnt es erst, wenn es dir gelingt, ein Lied vom Ewigen zu singen oder ein wenig himmlischen Duft, etwas vom Göttlichen zu verströmen, wenn du zu einer Lotusblume zu werden vermagst – todlos, zeitlos. Nur wenn du zu reiner Liebe zu werden, wenn du diese Existenz zu verschönern vermagst, wenn du zum Segen für diese Existenz wirst, nur dann hat das Leben Bedeutung; andernfalls hat es keine. Es ist wie eine leere Leinwand: Du kannst sie dein Leben lang mit dir rumschleppen, ja, unter ihrer Last sterben… Aber was soll das Ganze? Male etwas auf ihr!" – Osho

Und darum male ich gerne…

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