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Osho-Diskurs 06/2011

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Die Natur ist unser Leben!

Fragen an Osho

(…) Und außerdem fragst du: Warum vergiften sie ihre Flüsse, ihre Luft und ihre eigenen Nahrungsmittel?

Da haben wir wieder diese ganz langsame Einleitung eines Massenselbstmords. Wenn ihr unintelligent lebt, stumpfsinnig und gelangweilt nur dahinvegetiert, fangt ihr natürlich an, euch zusehends für den Tod zu interessieren. Daher die ständigen Kriege. Und die Zwischenzeiten, die ihr Friedenszeiten nennt, haben herzlich wenig mit Frieden zu tun, sondern bestehen nur aus Vorbereitungen auf den nächsten Krieg. Also führt ihr entweder Krieg oder bereitet einen vor. Es gibt nur zwei Perioden in der Menschheitsgeschichte: die der Kampfhandlungen und die der Kampfvorbereitungen. Eine Periode des Friedens hat es noch nie gegeben. Der Friede ist völlig erstunken und erlogen. Unter dem Frieden, im Untergrund, bereitet ihr schon den nächsten Krieg vor.

Warum ist Krieg so attraktiv? – weil die Menschen nur dann ein wenig aufwachen, wenn es ans Sterben geht. In Gefahr wird man etwas wach. Anders als so vermögt ihr nicht wach zu sein. Darum sind die Gesichter der Leute im Krieg auffallend viel lebendiger: Es passiert was! Sonst passiert nie was. "Ständig dieselbe alte Leier, Gebrabbel eines Idioten, voller Wut und Getöse, ohne jeden Sinn." Jeden Morgen stehst du auf und dasselbe Leben geht auf denselben Schienen weiter. Jeden Abend gehst du zu Bett und hast einen weiteren Tag auf die gleiche Weise wiederholt. Und du kannst sicher sein, dass du morgen wieder dasselbe machen wirst. Wenn Krieg ist, bleibt nichts mehr Routine; plötzlich stürmen Neuigkeiten auf euch ein: Endlich mal was Neues! Also werden die Leute zerstörerisch – sie stiften Kriege an.

Und sie führen Krieg auf allen Ebenen. Seit eh und je bekämpfen sie die Natur. Dabei ist die Natur unser Leben, ist die Natur unsere ursprüngliche Quelle. Aber selbst ein Mann wie Bertrand Russell schreibt ein Buch mit dem Titel "Die Eroberung der Natur". Eroberung? – der bloße Gedanke ist aggressiv. Das klingt so, als wären wir gegen die Natur oder die Natur gegen uns. Wir sind eins. Wir sind Natur. Die Bäume sind Natur – wir Menschen etwa nicht? Die Luft ist Natur und die Sonne und der Mond und die Sterne sind Natur – sind unsere Augen und unser Lächeln und unsere Tränen etwa keine Natur?

Genau wie die Erde in die Bäume "hineinwächst", so bringt sie auch die Menschen hervor. Es ist ein und dieselbe Natur, es ist ein und dieselbe Ökologie, es ist ein Ganzes – aus wechselseitigen Abhängigkeiten. Und alles hängt von allem anderen ab.

Aber der Geist des Westens hat sich als sehr aggressiv entpuppt: "Die Natur muss erobert werden! Ihr müsst einander bekämpfen, ihr müsst die Natur bekämpfen; und nicht nur das: ihr müsst euch selber bekämpfen!" Das sind die drei Kämpfe: Mensch gegen Mensch, Mensch gegen Natur, jeder Mensch gegen sich selbst. Kämpft der Mensch gegen andere Menschen, heißt das Politik. Kämpft der Mensch gegen die Natur, heißt das Wissenschaft. Und kämpft der Mensch gegen sich selber, heißt das Religion. Welch ein idiotischer Ansatz! So als hinge alles nur vom Kämpfen ab …

Wen nennt ihr den religiösen Menschen? – den, der ununterbrochen mit sich selber kämpft, sich unterdrückt, sein Leben in Stücke zerteilt, der auswählt, beurteilt und zerstört, der gespalten und schizophren wird. Das ist genau diese Einstellung – die aggressive und gewaltsame. Sie zeigt sich in der Politik, denn die wird von demselben Mensch gemacht. Sie prägt die Religion, denn die macht derselbe Mensch. Sie zeigt sich in dem, was ihr mit der Natur macht.

Du fragst mich: Warum vergiften sie ihre Flüsse, ihre Luft und ihre eigenen Nahrungsmittel? – weil sie von Gewalt vergiftet sind. Also wird alles giftig, was sie tun. Sie sind selbstmörderisch, da sie keine Ahnung haben, was Leben heißt, und nicht wissen, wie man es lebt. Sie wissen nichts von Freude und Feiern. Sie wissen nicht, dass es ein Geschenk ist, dass es ein großes Geschenk ist. Sie kennen keine Dankbarkeit. Also verhalten sie sich immerzu zerstörerisch – auf jede erdenkliche Art und Weise.

Die westliche Einstellung hat sich mehr und mehr in Richtung Tod entwickelt, und mit jedem Tag bringt sie diese Erde dem Tod näher. Jederzeit kann diese Erde explodieren, bis zur völligen Vernichtung. Die gesamte Intelligenz – Technologie, Wissenschaft, Politik, alles – ist nur auf dies Eine gerichtet: globalen Selbstmord zu begehen.

Aber es ist überall derselbe Mensch. Ich möchte, dass ihr genau das Gegenteil davon werdet: der Mensch, der liebt, statt zu kämpfen; der Mensch, der sich selber liebt. Darum ist meine Religion eine Liebe zu dir selber. Der Mensch, der sich selber liebt, liebt auch andere. Dann wird es eine durch und durch andere Politik geben – sie wird auf Liebe beruhen. Der Mensch, der sich selber und andere liebt, liebt auch die Natur – weil für ihn dann die Bäume wie Menschen sind, die Vögel wie Menschen sind, die Tiere wie Menschen sind. Dann wird es eine andere Art von Wissenschaft auf der Welt geben. Aber diese Wissenschaft muss sich aus der Religion ergeben, da die Religion der innerste Kern sein wird. Wer sich selber hasst, der hasst auch andere, der hasst die Natur. Das alles sind nur Echos des ursprünglichen Hasses, den du gegen dich selbst hegst.

Warum rechtfertigen sie das alles mit guten Gründen, Psychologie und Gesetzen? Was können sie sonst tun? Man muss alles rechtfertigen. Tatsächlich musst du es, wenn du ein Verbrechen begehst, augenblicklich rechtfertigen, andernfalls wird dir ja klar, was für ein Unrecht du selbst hier begangen hast. Dann bist du in deinen eigenen Augen ein Krimineller. Um das zu vermeiden, musst du Rationalisierungen finden.

Einmal war ein Naturwissenschaftler mein Gast. Mein Garten soll am liebsten ein Dschungel sein, also wucherte ein schöner Dschungel um mein Haus. Mein Gast sagte: "Weißt du, was du da tust? Wenn du die Bäume bis ans Haus heran wachsen lässt, werden sie das Haus überrennen. Die sind richtig gefährlich. Zwischen Menschen und Bäumen herrscht ständig Krieg. Wenn du sie dir nicht vom Hals hältst, werden ihre Wurzeln binnen Jahren in die Wände gekrochen sein und dein Haus kaputtmachen." Er fügte hinzu: "Ich hasse Bäume."

Das ist von jeher die menschliche Einstellung: "Zerstöre!" Bei dieser Grundeinstellung wird alles feindlich – selbst arme, unschuldige Bäume. Und irgendwas ist da ja auch dran, also kann man seine Vernunftgründe davon herleiten. Ja, es stimmt, dass Bäume, wenn man ihnen völlige Freiheit lässt zu wachsen, eure Städte und Häuser überwuchern werden. Das ist wahr, das ist eine Tatsache. Aber sein ganzes Leben auf dieser winzigen Tatsache aufzubauen und sie zu einer Philosophie aufzubauschen, ist verkehrt.

Das andere ist genauso gut eine Tatsache wie diese: dass wir mit den Bäumen koexistieren. Fällt alle Bäume, und ihr werdet sterben. Ihr atmet Sauerstoff ein, die Bäume atmen Sauerstoff aus. Ihr atmet Kohlendioxid aus, die Bäume atmen Kohlendioxid ein. Wenn ihr also von Bäumen umringt seid, werdet ihr lebendiger. Das ist nicht nur Poesie à la "Wenn du in den Dschungel gehst und ein großer Jubel aus deinem Herzen aufsteigt, fühlst du dich plötzlich lebendiger!" – so als ob dich das viele Grün ebenfalls grün macht. Das ist nicht nur Poesie, sondern reine Wissenschaft. Das liegt daran, dass es da mehr Sauerstoff gibt, mehr pochendes Leben um dich her, mehr Vitalität. Und wenn du diesen Sauerstoff einatmest, reinigt er dein Blut; jetzt kannst du die Gifte leichter abstoßen und maximal leben.

Der vollständige Text kann in der Printausgabe gelesen werden.

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