Osho-Meditation

OshoTimes 06/2011

Versuch’s mal in deinem Alltag, lass deine ängstliche Schüchternheit los. Bürde dir nicht dieses Selbst und seinen ständigen Kampf mit dem Leben auf. Entspanne dich ab und zu, lass dir manchmal alles egal sein – und schau, was passiert, und du wirst staunen: Sobald du alles geschehen lässt, sobald du anfängst, losgelassen zu leben oder als Losgelassenheit zu leben, wirst du sehen, dass das Leben dir nicht feindlich, sondern ausgesprochen freundlich gesinnt ist. Wie könnte es auch anders sein – es ist deine Mutter, es ist dein Vater, es ist dein Ursprung und es ist dein Ziel. Du entstammst ihm, und irgendwann wirst du dich wieder in ihm auflösen. Wieso Angst haben?

Angst führt zu Kampf. Kampf führt dazu, dass du dich isolierst. Und natürlich, wenn du dich isolierst, hast du’s schwer. Dann hältst du diese riesige Existenz für deinen Feind.

Genauso sieht es der Westen: Die gesamte Natur ist euer Feind, ihr müsst sie besiegen. Seit zwei, drei Jahrhunderten hat sich die Wissenschaft mit nichts anderem beschäftigt als mit der "Eroberung der Natur" – und damit die ganze Schönheit des Lebens zerstört. Sie hat die gesamte Atmosphäre verseucht. Die ganze Ökologie der Erde ist nur deshalb durcheinander, weil diese Leute sie erobern wollten. Das ist töricht. Das ist so, als wollte eine meiner Hände meinen ganzen Körper erobern – genauso töricht ist das.

Die Absicht des Menschen die Erde zu erobern, den Himmel zu erobern, die Natur zu erobern, ist ganz einfach absurd. Und sobald ihr versucht die Natur zu erobern, wird es nicht lange dauern, bis ihr auch noch euren innersten Kern erobern wollt. Das kann gar nicht ausbleiben, denn das ist die natürliche Konsequenz. Erst versucht ihr die äußere Natur zu erobern, dann versucht ihr die innere Natur zu erobern … aber dann gibt es dauernd Streit und Reibung. Am Ende habt ihr ein messerscharfes Ego – und seid natürlich todunglücklich, furchtbar unglücklich, grenzenlos unglücklich.

Unglück heißt, nicht mehr mit der Existenz im Takt zu sein. Glück heißt, im Takt mit der Existenz zu leben. Und mit der Existenz im Takt zu sein ist deswegen so einfach, weil es so natürlich ist.