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Erschaffen im jetzigen Augenblick

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Arbeiten von Siddhena

OshoTimes 05/2012

Ein geheimnisvoller Prozess

Kürzlich las ich etwas über den Maler Georges Braque und seine Begegnung mit Eugen Herrigels Buch "Zen und die Kunst des Bogenschießens". Offenbar befanden sich er und sein Freundeskreis auf der Suche: Es dürstete sie nach neuen Anregungen, einer dynamischeren, lebendigeren Lebensauffassung. Die Zen-Botschaft dieses Buches war für ihn eine Offenbarung und er lieh es Cartier Bresson aus. Daraufhin begannen sie in ihrer Kunst nach etwas zu suchen, das Braque "eine greifbare Realität" und das Bresson "den lebendigen Augenblick" nannte. Beide Männer übten einen großen Einfluss auf die Entstehung der modernen Kunst aus und spiegelten eine Art des Ausdrucks wider, in der vor allem der Malprozess selbst und nicht das Ergebnis im Vordergrund stehen.
Meiner Erfahrung nach lebt ein authentischer Künstler für diesen kreativen Augenblick. Was sie im Wesentlichen anfeuert, ist mehr jenes Lebenspotenzial als das, was am Ende herauskommt. Die Tiefe, das Geheimnisvolle kommen beim Kreieren von Kunst nur dadurch zustande, dass man mit all seiner Präsenz und Sensibilität im Prozess aufgeht.
Ich habe aber den Eindruck, dass sich die Kunst in all ihren Formen heutzutage meist auf Effekthascherei beschränkt, während die Kunst in uralten Zeiten einmal dazu diente, ebenso den Geist und die Erkenntnis der Wahrheit zu beschwören wie auch das Leben zu verschönern. So ist die Kunst der australischen Ureinwohner, auch wenn wir sie in unseren Museen aufhängen, immer noch ein Relikt dieser Beschwörungskunst, und die farbigen Sand-Mandalas der tibetischen Mönche sind bewusst vergänglich angelegt – kaum sind sie fertig, werden sie hinwegefegt wie das Leben selbst.

Der innere Künstler

Zum praktizierenden Künstler wurde ich im Theater als Bühnengestalter. Mich faszinierte vor allem der damals allgegenwärtige Multi-Media-Ansatz. Bis mir irgendwann klar wurde, dass meine Kreativität sich nach einem Klima sehnte, in dem ich mir selber unmittelbarer begegnen konnte. Erst nachdem ich auf Osho gestoßen war, entfaltete sich meine wahre kreative Suche; sie hat mich auf meine innere wie äußere Reise geführt. Mit der Zeit verschmolzen diese beiden Aspekte zu einem einzigen, der heute den Kern meines künstlerischen Schaffens und meiner Workshops bildet.
Inzwischen habe ich eingesehen, dass es bei dem Wissen darum, wer wir sind, keineswegs darum geht eine Definition zu finden, sondern in uns selbst einzutauchen. Und ebenso dass zum kreativen Weg von Natur aus eine gewisse Selbstreflexion gehört, und dass deren Prozess zweierlei Dinge sein kann: uns nicht nur so zu sehen, wie wir sind, sondern uns zugleich auch zum Ausdruck zu bringen.
Zur Erfüllung gelangt man, indem man das Leben so tief wie möglich erforscht. Wenn wir uns schöpferisch fühlen und uns ungehindert ausdrücken, werden wir lebendig. Denn so wie das Leben ein schöpferisches Geschehen ist, so sind wir es auch! Das zu sein, was wir sind, heißt, voll mit dem mitzugehen, was uns von Natur aus durchströmt; und dies Schöpferische ist unsere Chance, mit Haut und Haar zu handeln, unser Äußeres und Inneres in Einklang zu bringen, zur selben Zeit.

Kreative Ordnung im Chaos

Ich liebe diese Wetterkarten und Satellitenbilder von der Erdatmosphäre in ihrem ganzen wirbelnden Chaos! Oder ist das überhaupt Chaos? Die gewaltigen Wolkenspiralen, die ganze Kontinente bedecken, im Sog der jeweiligen Windbewegungen, die großen und kleinen Druckunterschiede, und selbst die Landmassen – sie alle tanzen nach einer genialen kreativen Choreografie durcheinander. Es scheint, als bewege sich da alles in einer ständigen Gleichzeitigkeit, Spontaneität gegen natürliche Rhythmen aufwiegend, so als hielte das All nur ständig Zwiesprache mit sich selbst.
Von dieser wunderbaren intelligenten Harmonie können wir nur alles lernen. Unser Ordnungssinn fürs Alltägliche darf sich nicht nur um Disziplin und Organisation drehen. Diese Art von Struktur ist zu begrenzt, es sei denn, es kommt ein dynamisches Verstehen hinzu – dann wird sie kreativ.
Andererseits: Das, was wir mit unserer Freiheit anfangen, formt uns als Einzelne. Freiheit erfordert Verantwortung und Achtsamkeit, andernfalls ist sie nur Chaos. Und so bedarf auch das Schöpferische der Struktur, der Grenzen und der Form, um Zufälliges in Erhabenes zu verwandeln. Es gedeiht ebenso sehr aufgrund von Grenzen wie von Freiheit. Im Laufe meiner kreativen Entwicklung habe ich entdeckt, dass ein bewusstes Grenzensetzen Spontaneität nicht ausschließt; es setzt sie nur besser ein. Beim Malen merke ich, wie ich gleichzeitig wähle und nicht wähle. Dieser schöpferische Zustand löst die Unterschiede zwischen Innen und Außen auf. Das kann so sehr erfüllen, dass es uns auf den gesamten Tanz des Lebens um uns her einstimmt.

Ursprünglichkeit

Zen sagt: "Vergiss alles, was du kannst, und dann bring das zum Ausdruck, was übrig bleibt!"
Ursprünglichkeit ist eine von diesen Riesenkarotten, denen wir alle zu verschiedenen Zeiten in unserem Leben nachrennen … vor allem in Kunst und kreativem Ausdruck. Mithilfe der Anleitung des Meisters geht mir jetzt endlich auf: Ursprünglich sein heißt ganz einfach, du selbst sein. Diese ganze Frage der Individualität dreht sich nicht um eine äußere Freiheit, sondern um unsere Authentizität. Und unsere Fähigkeit, spielerisch zu sein.
Indem man etwas Ursprüngliches herstellt, erzeugt man nicht unbedingt etwas anderes, sondern etwas, das dem eigenen Inneren entspringt, mit deinem ureigenen Flair. Insofern geht es beim wirklichen kreativen Ausdruck nicht um Erfolg, sondern um Erfüllung.

www.siddart.com
www.facebook.com/Sidd-Murray-Clark

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