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Klartext 06/2011

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Sind Windräder sexy?

Die Begeisterung für die Energierevolution lässt auf sich warten

von Avinasho

Ohne Energie geht nichts –
das muss man wissen.
Wir sind umgeben von Energie.
Wir sind abhängig von Energie.
Wie viel Energie bleibt uns noch?
Haben wir genug Energie für eine ­Revolution?
("Die 4. Revolution" – Film von Carl Fechner)

Dies ist Teil 3 unserer Serie: "Revolutionen sind schön". Wer weiß, wie viele Teile es noch werden. Heute geht es um die Energierevolution. Keine Angst: Ich werde weder mit CO2-Zahlen nerven noch mit der Frage "Wie viel Sonne muss scheinen, damit mein/euer neues Elektrofahrrad von alleine fährt?", noch mit der Vermutung: "Lügt der Umweltminister, und wenn ja, warum" – Obwohl: Ich habe schon mal gehirnt, wie ich auf Öko-Strom umschalten könnte …

Müde wedelnde Zeigefinger

Mit einem gewissen Amüsement beobachte ich, wie deutsche Intellektuelle, allen voran die Philosophen – siehe das vorletzte "Philosophische Quartett" mit dem schönen Untertitel "Warum uns Revolutionen überraschen" – sich an der Arabischen Revolution abarbeiten. Dabei sind sie hin und her gerissen zwischen "Oh Gott, ist das aufregend!" und "Die haben ja keine Ahnung, was ihnen noch bevorsteht!" Die Zugluft der wedelnden Zeigefinger ist deutlich zu hören.

Oder sie sind hin und weg, vergleichen euphorisch die arabische mit der französischen Revolution, der "Mutter der abendländischen Aufklärung". Die französische Revolution von 1789, klärt uns Gevatter Sloterdijk auf, war damals das Neueste vom Neuen, das Mutigste, das weltweit am weitesten Durchdachte, das Kühnste. Ist aber leider schon 200 Jahre her. Heute im Jahr 2011 machen die Araber den für sie mutigsten Schritt. Sie zeigen dabei einen ungeheuren Elan und wissen in etwa, was sie wollen. "Der Boden bebt", sagt Welterklärer Sloterdijk.

Und was bebt bei uns? Gar nix. Wir hätten’s gern etwas ökologisch korrekter. Wir haben keine Utopie. Windräder sind nicht sexy. Haben wir noch irgendwelche Wünsche, wo wir hinwollen? Soll’s das gewesen sein? Statt Utopien pflegen wir die Einsicht in die Notwendigkeiten. Das Windrad lässt kein Herz höher schlagen – und der Biosprit erst recht nicht –, so wie damals die Ideen von 1789, oder die von 1968. Wo soll die Reise noch hingehen? Früher, zu Zeiten des kalten Krieges, waren wenigstens die Feindbilder klar. Heute ist nur noch klar: So wie in China wollen wir’s nicht haben, wie in der arabischen Welt auch nicht und wie in Singapur erst recht nicht. Eine Flamme sei in uns erloschen, meinten Sloterdijks Gäste und er selbst brummte: "Nein, eine Utopie hab ich noch gefunden: die Utopie der Staatsbankrottvermeidung. Die Verliebtheit der westlichen Kultur in die Stabilität nimmt immer mehr eine utopische Klangfarbe an." Sprach’s, und alle, alle seufzten.

Irgendwo hat der Mann recht: Wen ermüden sie nicht, die Debatten über Stromleitungen, die quer durch die Landschaft gelegt werden müssen, Krötenschutzprogramme oder das Entsorgungsgenerve mit den Stromsparlampen?

Utopie, die vom Stuhl reisst

Eines Nachts katapultierte mich ein Beitrag auf ARTE aus diesen trüben Überlegungen: "Die 4. Revolution" (nach der Agrarrevolution, der Industrierevolution und der digitalen Revolution) von Carl Fechner zeigt zwar auch die ökologischen Themen auf, mit denen wir uns beschäftigen müssen, nur endlich nicht länger aus der "Krötenschutz-Perspektive". Der Film hat den Thrill des klaren, kühnen Gedankens, der über den Tellerrand "rausdenkt". Und, ja, es ist sexy, global zu denken.

"So gut sah die Energiewende noch nie aus!", begeistert sich sogar der SPIEGEL und schreibt: "Kein Öl, keine Kohle, keine Atomenergie – der Kinofilm ,Die 4. Revolution‘ zeigt, wie die Welt allein mit erneuerbaren Energien auskommen könnte. Auch die Finanzierung der Doku ist spektakulär. Statt Filmförderung brachten mehr als 150 Unternehmen und Privatpersonen das nötige Geld auf: Vom Solarunternehmer über die Verlegerin von Kunstbüchern bis zur Waldorfschule Hamburg Nienstedten spendeten sie insgesamt 1,25 Millionen Euro, damit Carl Fechner seinen Film über den maximalen Ausbau der erneuerbaren Energien machen konnte."

Es ist einfach spannend zu begreifen, wie neu die Denke sein muss, die eine Energierevolution bewerkstelligen kann. Wie sehr die (unser aller, nicht nur die europäische) Wirtschaft sich verändern wird/muss/kann, und wie sich das dann auf unser Verhalten und unser Bewusstsein auswirken wird, darüber kann man nur spekulieren. Für mich ist das die Utopie, die mich vom Stuhl reißt.

Hermann Scheer hat für sein Engagement für die Solarenergie den alternativen Nobelpreis gekriegt. Er führt durch Fechners Film, der auf seinem Buch "Die Energieautonomie" beruht. Erst mal zeigt er uns das nächtlich leuchtende San Francisco, erklärt, dass Kalifornien so viel Energie verbraucht wie ganz Afrika, und dass die riesigen gläsernen Häuserfassaden kaum anders aussehen würden, wenn sie mit Solarzellen bestückt wären, dass das aber nur an der puren Verpenntheit, Gleichgültigkeit und dem uferlosen Mangel an Bewusstsein von Bauherrn und Architekten liegt, die sich keine Gedanken um die Endlichkeit unserer Ressourcen machen. Schnitt.

Der vollständige Text kann in der Printausgabe gelesen werden.

s.elten@gmx.de

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