Umzug angesagt: Der Osho Times Newsletter wird zu „Osho Jetzt“.

Ab September 2021 wird die Webseite des Osho UTA Instituts aktualisiert, auf der Oshos Vision unter dem Titel „Osho Jetzt“ eine neue Plattform erhält. Das UTA gibt dann jeden Monat einen neuen Newsletter heraus, der auch Osho Inhalte veröffentlicht. Trage Dich am besten jetzt schon mit deiner E-Mail für den neuen Newsletter ein: Wichtig: Danach bestätige deine Anmeldung.

Osho Jetzt Newsletter

 
Ich bin einverstanden, dass meine Daten elektronisch gespeichert werden. Ich weiß, dass meine Daten nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen und ich mich jederzeit vom Newsletter abmelden kann. 

Kreativität als Rettung

Kommentare deaktiviert für Kreativität als Rettung

Bilder von Ateet

OshoTimes 03/2012

Ich muss wohl schon sehr früh mit dem Zeichnen und Malen begonnen haben, denn ich erinnere mich nicht, wann ich den Zauber der Stifte und Pinsel zum ersten Mal entdeckte. Sicherlich hatte mich in den Kinderjahren mein lieber Vater inspiriert, war er doch selber Zeichner, Maler und Künstler.
Wir waren damals in den 50er-Jahren aus dem kommunistischen Osten nach Wien geflohen – eine durch den Holocaust traumatisierte Familie. Mein Vater hatte Auschwitz überlebt und sehr bald seine Erlebnisse auf kleinen Skizzenblöcken mit Kugelschreiber zu Papier gebracht. Später entstand dann der große Zyklus: Visionen aus dem Inferno mit hunderten Ölgemälden und tausenden Zeichnungen – ein seltenes und wichtiges Zeugnis des Grauens aus dem Leben eines KZ-Häftlings.
(siehe www.artforum.judenplatz.at)
Für meinen Vater Adolf Frankl war also das Malen das Mittel, um seine traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Wahrscheinlich inspirierte mich dies, ebenfalls meine Kindheitserlebnisse durch das Zeichnen etwas zu erleichtern, denn es waren keine leichten Zeiten damals in Wien – ohne finanzielle Mittel gestrandet zu sein, mit all den schweren Erlebnissen aus der Verfolgungszeit.
Malen und Zeichnen waren daher von Anbeginn ein hilfreiches Ventil, ein Rettungsschirm für mich, und sind es auf gewisse Weise bis heute geblieben. Meine Schulzeit war mit wenigen Ausnahmen eine Horrorzeit – voller Stress und Angst. Ich war ein schlechter Schüler, der stotterte und sich dagegen wehrte, all das unnütze Zeug in den Kopf eingetrichtert zu kriegen. Ich zeichnete damals viel während des Unterrichts – meist elektrische Stühle, Galgen, Guillotinen, Fäuste mit Revolvern, etc. – und konnte wohl so meine Ängste und Aggressionen in den Griff bekommen.
Die meisten Lehrer hatten dafür kein Verständnis, belächelten mich – "Na, Jonny, Jonny, mali, mali!?" – aber das war mir damals wurscht. Nur der Gesangslehrer mochte mich, weil ich dem Komponisten Alban Berg ähnlich sah. Unmusikalisch wie ich war, durfte ich bei ihm in der hintersten Reihe sitzen und nach Herzenslust zeichnen.
In meiner Studienzeit (zuerst Medizin, dann Angewandte Kunst) zeichnete ich viel und gerne, arbeitete an einer Studentenzeitung mit und entwarf dafür Illustrationen und erste politische Plakate. Ich blieb aber meist beim Zeichnen und wagte mich nicht, wie mein Vater, an die Ölfarbe – siehe Ausdauerer und Später Friede. Unbewusst hatte ich wohl Angst, dass bei mir auch ähnliche Bilder des Grauens entstehen könnten. Meine Kreativität floss meist in die Grafik, in Buch-Covers und andere Designarbeiten. Mit Osho und Sannyas entfaltete sich mein Talent auf wunderbare Weise weiter und ich genoss all die Kreativität in Poona I und Poona II in diversen Departments. Natürlich war es und ist es immer eine Riesenfreude, Osho-Bücher zu designen. Meine Dankbarkeit für ­Oshos Inspiration ist schwer in Worte zu fassen, hat er uns doch ungeahnte Dimensionen der Freude, der Stille, der Kreativität, der Kunst und des Feierns eröffnet.
Vor ein paar Jahren passierte dann der nächste Schritt. Mein lieber Freund Shivananda brachte mich irgendwie dazu, einen Malworkshop mit ihm zu machen und plötzlich hatte ich Acrylfarben auf Pinsel, Schwämme, Händen und Schürzen und es entstanden Bilder der neuen Art – z.B. paint11, the other shore etc. Es folgten bald die anderen Acrylbilder, wobei jedes Bild ein intensiver Prozess von Auftragen, Übermalen, Abkratzen und Abwaschen war, und das Resultat mich immer wieder selbst überraschte und mit Freude erfüllte.
Leider ist in letzter Zeit neben der Grafikarbeit als Lebensgrundlage und meiner zweiten Passion – das Fotografieren – wenig Raum zum Malen geblieben. Die Zeit fliegt dahin und die Tage vergehen im Flug. Vielleicht ist aber auch meine Angst vor der leeren Leinwand ein Grund dafür. Ich male ja nicht nach einem Konzept oder einer Idee, sondern fange einfach an, ohne zu wissen, wohin es mich führen wird – oft mit der linken Hand und geschlossenen Augen – jedes Mal ein wahres Abenteuer! Die Bilder sonnengold, strahl1, paint24, green­white und strahl1 sind da meine Favoriten. Manchmal entstehen allerdings auch kleine Skizzen mit Kuli und/oder Farbstiften – siehe mäuse warten nicht, rainbow-swan, etc.
Jedenfalls wartet schon eine grundierte Leinwand auf mich und der Tag kommt sicher bald, an dem Pinsel und Schwämme wieder mit den Farben tanzen werden. Oshos Stille und sein wunderbares Schmunzeln werden mich begleiten und mir sicher dabei auf die Sprünge helfen.

P.S.: Ich freue mich bei dieser Gelegenheit, mein Bild meines Vaters und sein eigenes Selbstportrait zusammen zeigen zu können. Außerdem gibt es die Idee, Bilder von Vater und Sohn gemeinsam auszustellen. Dafür suchen wir noch einen geeigneten Rahmen.

www.frankldesign.de

[portfolio_slideshow]

Keine Kommentare mehr möglich.