Umzug angesagt: Der Osho Times Newsletter wird zu „Osho Jetzt“.

Ab September 2021 wird die Webseite des Osho UTA Instituts aktualisiert, auf der Oshos Vision unter dem Titel „Osho Jetzt“ eine neue Plattform erhält. Das UTA gibt dann jeden Monat einen neuen Newsletter heraus, der auch Osho Inhalte veröffentlicht. Trage Dich am besten jetzt schon mit deiner E-Mail für den neuen Newsletter ein: Wichtig: Danach bestätige deine Anmeldung.

Osho Jetzt Newsletter

 
Ich bin einverstanden, dass meine Daten elektronisch gespeichert werden. Ich weiß, dass meine Daten nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen und ich mich jederzeit vom Newsletter abmelden kann. 

Traumwelten

Kommentare deaktiviert für Traumwelten

Bilder aus einer anderen Wirklichkeit

OshoTimes 11/2012

Vor ungefähr 40 Jahren erfuhr ich in meiner Art, die Welt zu sehen, eine unerwartete Wendung. Einige Monate lebte ich in Rishikesh, am Fuße des Himalaja im Ganges-Tal, in einem idyllisch gelegenen Ashram und erlernte die klassischen Körperstellungen des Hatha Yoga.
Eines Tages sandte mich mein Lehrer mit dem Auftrag nach Neu Delhi, einem seiner älteren Schüler eine schriftliche Botschaft zu überbringen. Ein Einschreibebrief hätte den Zweck sicherlich einfacher und kostengünstiger erfüllt. Vielleicht war es auch nur ein guter Vorwand, mir eine der tief greifendsten Erfahrungen meines Lebens zu bescheren.
"Kirti", sagte er zu mir, "in der folgenden Woche sollst du dir nichts anderes vorstellen, als wie eine Kamera zu sein, deren Objektiv weit offen ist, um alle Eindrücke wahllos hineinzulassen, ohne dafür oder dagegen zu sein, ohne die Dinge, die du siehst, zu bewerten im Sinne von ,gut‘ oder ,schlecht‘. Und damit du gar nicht erst im Bewerten und Reflektieren der unmittelbaren Eindrücke hängen bleibst, musst du dich immer daran erinnern, dass in der Kamera gar kein Film ist, auf dem irgendein Bild aufgezeichnet werden könnte!"

Eine Woche lang praktizierte ich dies voller Eifer und geriet in einen Glückseligkeitsrausch, in einen Zustand der Klarsicht, in dem alle Dinge eine magische Qualität annahmen.
Poesie und Malerei könnten vielleicht einen Hauch dieser Stimmung übermitteln, aber ich bin nun mal kein Dichter und auch kein Maler. Stattdessen habe ich mich mithilfe von Schere und Kleber daran gemacht, meine Wahrnehmung der Welt durch das Zusammenfügen ausgeschnittener Bildelemente zu beschreiben.
Nicht, dass ich wie in den abgebildeten Collagen Ereignisse und Begegnungen in surrealen Farben und Zusammenhängen erleben würde! Wie groß die Faszination der Formen und Farben auch sein mag, geht es mir nicht so sehr um die Darstellung des Sichtbaren – auch nicht um die Verfremdung der Wahrnehmung oder um eine bizarre Unterhaltung der Sinne, um sie vom Alltäglichen abzulenken und zu betäuben. Vielmehr möchte ich auf die Magie des Unsichtbaren aufmerksam machen – den Raum zwischen, hinter und in den Dingen, das Spiel von Nähe und Distanz, die Perspektiven und unkonventionellen Blickwinkel, die den Erscheinungsformen neue Bedeutung schenken.
Die nahtlose Verbindung von Bildfragmenten und das Ineinanderfließen von Linien und Farben überlisten den rigiden Verstand, der immer genau "weiß", was zusammengehören darf und was nicht. Hier schließt sich der Kreis und ich kehre zu meinem eigentlichen Thema zurück: Yoga.
Yoga bedeutet Vereinigung oder Einheit. Seine weitherzige Sicht ist in der Lage, alle scheinbaren Widersprüche zu umarmen: Gut und böse, groß und klein, wichtig und bedeutungslos, weich und hart, langweilig und sensationell, lustvoll und streng – die Aufzählung könnte endlos fortgesetzt werden.
Im Yoga wie in der Kunst der Collage geht es um Heilung und Ganzheit. Gesundheit und Wohlbefinden können sich entfalten, wenn alle Elemente mit gleicher Aufmerksamkeit bedacht werden. Und was könnte letzten Endes alle Dinge zusammenfügen, wenn nicht der grenzenlose, alles beherbergende Raum?!
Dieses nicht-stoffliche, nicht greifbare Element kann jedoch nur erkannt werden, wenn eine Bereitschaft da ist, sich auf das Spiel einzulassen, so zu tun, als ob "kein Film mehr in der Kamera ist"! Dann schaut man nicht mehr auf die einzelnen Gebilde, sondern sieht das ganze Bild, in dem sogar der Betrachter mit einbezogen ist. Die Frage ist nicht nur: "Was sehe ich?", sondern auch "Wer oder was sieht?" – reines Gewahrsein ohne Subjekt, ohne Objekt.

www.kirtimichel-traumwelten.de

[portfolio_slideshow]

Keine Kommentare mehr möglich.